Neulich im Internet: Jungtier günstig abzugeben – WARNUNG!!!

Warnung vor Tierkäufen im Internet!!!

In letzter Zeit werden uns leider vermehrt Hunde vorgestellt, die von unseriösen, ja teilweise kriminellen Händler verkauft wurden.

 
Aktualisiert, bitte unten weiterlesen!!!!

In Zeiten von Corona haben wir alle, vor allem durch die Kontaktbeschränkungen, dass Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit. Urlaub ist gestrichen. Also was tun? Viele überlegen sich in dieser Zeit, sich ein Tier anzuschaffen. Verständlich. Entsprechend ist auch die Nachfrage sehr hoch und es ist schwer ein passendes Tier zu finden. Egal ob Katze, Hund oder Kaninchen. zur Zeit boomt die Nachfrage nach Haustieren.

Leider nutzen viele unseriöse „Anbieter“ die Chance und bieten, vor allem im Internet und auf Gebraucht-Platformen Hunde und Katzen an. Natürlich sind Sie bei einem Züchter, der nach VDH-Zuchtlinien züchtet, in einem eingetragenen Verein ist und der seine Welpen/Kitten geimpft und mit Papieren abgibt, auf der sichersten Seite. Doch viele möchten „einer armen Seele etwas gutes tun“, oder einfach nicht „so viel Geld ausgeben“. Verständlich.

Das Internet ist voll mit Angeboten. Dabei wird mit Lobpreisungen und Behauptungen nicht gespart: „Wurmfrei, EU-Heimtierausweis, Papiere, reinrassig und gechippt.“ ist da zu lesen. Hört sich erst einmal gut an. Fragen wir nach dem Preis, sagt man uns auf Grund der Nachfrage müssten wir schon mit 900 Euro rechnen, ist ja reinrassig. Leider entpuppen sich solche Angebote sehr, nein zu oft als wirklicher Betrug. Wir möchten Ihnen anhand zweier Beispiele einmal zeigen Wie solche „Verkaufsgespräche“ ablaufen, worauf Sie achten sollten, und was im schlimmsten Fall passieren kann:

Neulich wurde uns ein Hund vorgestellt, der als reinrassiger Dobermann verkauft wurde. Die neue Besitzerin sagte uns, der Händler sei sogar so entgegenkommend gewesen, dass er ihr den Hund auf einer Raststätte auf der A7 übergeben hätte, damit sie nicht extra zu ihm nach hause fahren müsse?! Den Impfausweis und den Kaufvertrag würde er nachsenden. Na das ist doch nett!
Leider stellte sich heraus, dass der Welpe keine 8 Wochen alt war, mit einem Dobermann noch nicht einmal Ähnlichkeit hatte und das Tier mit Flöhen und Wurmbefall zu kämpfen hatte. Da der Hund, wie sich heraus stellte, illegal aus Russland importiert wurde, musste er in Quarantäne verbracht werden, da er weder gegen Tollwut geimpft wurde, noch irgendwelche Papiere oder einen Chip aufwies. Die Sache ging einen juristischen Weg.

Ein anderer Fall, der uns vorgestellt wurde, war ein Hund der ebenfalls im Internet angeborten wurde. Der Hund wurde als reinrassig, entwurmt, gechippt und mit EU-Heimtierausweis angeboten.
Als die Besitzer sich den Hund und die Elterntiere einmal anschauen wollten, sagte man ihnen am Telefon, das ginge gerade nicht, sie hätte den Welpen aber bei sich, man könne sich ja „draußen“ treffen. Die Besitzer bekamen eine Adresse genannt, deren Hausnummer gar nicht existierte. Man traf sich in der Nähre eines Supermarktes um den Hund zu übergeben. Da die Nachfrage ja angeblich so groß sei, wurde der Prais von 900 auf 1000 Euro erhöht. Wenn kein Interesse mehr bestünde, würde sie den Hund halt jemand Anderen geben. Also gingen die Käufer auf den Deal ein und nahmen den „reinrassigen“ Hund mit. Als Kaufbeleg wurde ein heraugerissenes Kalenderblatt genommen. Datum, fiktive Unterschrift und fertig. Den Ausweis wollte man nachsenden – Nach der Adresse der Käufer fragte man nicht. Der Hund war geschätzt knapp 8 Wochen alt, litt unter hochgradigem Flohbefall und wies keinen Chip auf. Da der EU-Heimtierausweis nicht ohne Chip ausgestellt werden darf, handelt es sich also eindeutig um einen Betrug. Vor lauter Aufregung erbrach der Hund und zum Vorschein kam ein großer Spulwurm. Nichts, aber auch gar nichts, was in der Anzeige genannt wurde, entsprach der Wahrheit.

 

Wie schütze ich mich vor Betrug?

  1. Regel: Wenn Sie ein Angebot gefunden haben, sprechen Sie gern Ihre(n) Tierarzt/Tierärztin an und zeigen Sie ihm/ihr das Angebot. Oft ist schon auf den ersten Blick zu sehen, ob es sich hierbei um einen seriösen Züchter handelt.
    Mit einem Gebrauchtwagen würden Sie ja auch zum ADAC fahren um ihn auf Herz und Nieren zu prüfen, bevor Sie den blumigen Versprechen des Verkäufers Glauben schenken!
  2. Regel: Lassen Sie sich zumindest das Muttertier und den Aufenthaltsort der Welpen/Kitten zeigen. Wer nichts zu verbergen hat, zeigt Ihnen gern, wo die Welpen aufwachsen und wie die Mutter aussieht. „Oh, die ist gerade mit meinem Mann Gassi gehen.“ zählt nicht! Kaufen Sie keine Hunde aus dem Auto heraus (s.o.).
    Lassen Sie sich gern zeigen, womit die Welpen/Kitten ernährt werden. Ein seriöser Züchter weiß, das Welpen/Kitten ein entsprechendes Futter benötigen und kein Futter für erwachsene Tiere bekommen dürfen.
  3. Regel: Vertrauen Sie keinen mündlichen Zusagen. Wenn das Tier geimpft ist, gibt es auch einen Impfausweis! Lassen Sie ihn sich zeigen. Ist dort alles eingetragen? Impfaufkleber? Stempel und Unterschrift des Tierarztes / der Tierärztin?
    Ein EU-Heimtierausweis (blau) darf u.a. nur ausgestellt werden, wenn das Tier auch gechippt ist. Kein Chip, kein EU-Ausweis. Wenn ein Tier geimpft wurde, hat ein(e) Tierarzt/Tierärztin es auch vorher untersucht, das git Ihnen schon eine erste Sicherheit. Das Tier sollte entwurmt worden sein. Fragen Sie nach dem Präparat. Wer nichts vorweisen kann, hat in der Regel auch nicht entwurmt.
  4. Regel: Alles schriftlich!!! Bestehen Sie auf einen Kaufvertrag! Lassen Sie sich den Personalausweis des Verkäufers/der Verkäuferin zeigen. Das ist legitim.
    Juristisch gilt ein Tier noch immer als „Sache“. Wenn also ein später Mängel festgestellt wird (Nabelbruch, Zahnfehler, usw.), kann der Zücher ggf. in Anspruch genommen werden. Dies ist nur möglich, wenn Sie einen Vertrag haben. Wenn das Tier geimpft wurde, bestehen Sie auf den Impfpass. Und zwar jetzt, bei Übergabe! Ein „wird zugeschickt“ ist nicht seriös.
  5. Regel: Handeln Sie NIE, NIE NIE NIE unter Zeitdruck: „Wenn Sie ihn jetzt nicht nehmen, gebe ich ihn der Person die nachher noch kommt, dann ist er weg.“ Dann ist da so. Sie kaufen auch kein Auto ohne Probefahrt und Bedenkzeit.
    Durch diese Masche wird Druck aufgebaut, um Sie dazu zu bringen, das Tier ohne lange Überlegungen zu kaufen. Diese Spontankäufe sind niemals gut.
  6. Regel: Im Tierheim gibt es auch viele traurige Seelen.
    Durch diese o.g. „Fehl-Käufe“ finanzieren Sie gerade die Verkäufer, die die Tiere auf unwürdigen Wegen Vermehren und oft dann heimlich aus dem Ausland nach Deutschland importieren. Ein Riesengeschäft!
    Die Tiere sind oft krank, viel zu jung, nicht sozialisiert und können eine Gefahr für Sie und andere Menschen werden. Gerade in den Tierheimen sind vor Allem in der Urlaubszeit viele arme Seelen zu retten. Vielleicht springt auch hier der Funke über.
  7. Regel: Im Zweifel immer einen Schritt zurück. Vertrösten Sie den Verkäufer, bitten Sie um Aufschub und nehmen Sie Kontakt mit dem Tierarzt / der Tierärztin ihres Vertrauens auf und Fragen Sie nach, was er/sie davon hält. Ein seriöser Züchter wird dafür Verständnis haben.
  8. Haben Sie das Gefühl, ich nenne es mal „beschuppst worden“ zu sein? Kommt Ihnen etwas unseriös oder gar kriminell vor?
    Nehmen Sie bitte unverzüglich Kontakt mit dem Amtstierarzt, der für Ihre Region zuständig ist auf. Adresse finden Sie im Internet. Er kann sich der Sache annehmen und hilft Ihnen!
    Auch der Gang zur Polizei kann manchmal sinnvoll sein.

    Unterstützen Sie bitte keine dieser Vermehrer. Die Tiere leiden, weil Menschen ein Geschäft mit IHREM Mitleid machen! Kaufen Sie bei VDH-Züchtern, Züchtern aus eingetragenen Vereinen oder schauen Sie im Tierheim.
 

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