Im Alter werden wir immer vergesslicher, schlafen mehr, essen weniger, quälen uns zunehmend durch den Alltag. Wir werden vergesslicher, können und Neues nicht mehr merken und verlegen ständig unsere Sachen. Irgendwann verlieren wir den Tag-Nacht-Rhythmus und erkennen unsere Familie nicht mehr.
Doch gibt es das auch bei Tieren?
Einfache Antwort: Ja!
Abhängig von Rasse, ob groß oder klein, Ernährung, geistiger Forderung und Genetik, können auch Tiere im Alter Symptome zeigen, die wir beim Menschen als Demenz bezeichnen. Viele Hunde schlafen im Alter, also ab ca. dem zehnten Lebensjahr vermehrt, toben weniger und haben oft auch nicht mehr so viel Appetit. Alles wird „gemütlicher“. Ich erinnere mich an unsere Dalmatinerhündin, die im Alter von 13 Jahren plötzlich einen richtigen Schub machte. Sie schlief nur noch 3/4 des Tages, die Gassirunden wurde merklich kürzer, brauchten aber mindestens genauso viel Zeit wie vorher. Oft blieb sie einfach stehen und schaute sich um, als wäre sie das erste mal hier und müsse sich erst einmal orientieren, wo sie war. Beim Fressen machte sie dann manchmal pausen und starrte Löcher in die Luft. Erst auf Ansprache schaute sie mich verwundert an, als hätte ich sie aus ihrem Tagtraum gerissen und fraß dann weiter Die Augen wurden auch immer schlechter. Es war, als würde man durch Milchglas schauen: Man erkennt noch Silhouetten aber keine klaren Konturen mehr. Befehle mussten erst einmal verarbeitet werden. Wenn ich ihr „Sitz!“ sagte, merkte man richtig wie die Zahnräder in ihrem Kopf anfingen zu rattern, Kalk rieselte auf dem Boden und nach einiger Zeit machte es KLICK und sie wusste wieder, was man von ihr wollte.
Irgendwann fing ich dann an ihr ein Medikament zu geben, dass die Durchblutung im Hirn steigert. So konnte ich gefühlt die Uhr noch einmal zurück drehen. Sie wirkte wieder klarer, nahm wieder mehr Teil. Doch auch Medikamente können das Altern nicht verhindern. Und so kam irgendwann auch ihre Zeit…
Es ist also tatsächlich so, das unsere Hunde und Katzen ähnlich wie wir Menschen an Alterserscheinungen wie sie als Demenz beschrieben wird, leiden können. Verständnis und ggf. Medikamente können hier helfen.
Wir wissen vom Menschen, das geistige Forderung und eine permanente Neugier auf Neues das Hirn länger fit halten. Ebenso scheint es bei Tieren zu sein. Wer also seinem Tier nur eine Sofakarriere gönnt, muss damit rechnen, das es früher altert. Hunde, die permanent geistig gefordert werden – durch Suchspiele, Aufgaben, die gelöst werden müssen und andere Beschäftigungen, die das Horn fordern, bleiben Hunde länger geistig fit.
Wer näheres zu diesem Thema lesen möchte, kann hier gern weiterlesen…